Ursula Strauss /
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Ursula Strauss wird in Melk an der Donau als Tochter eines Bürgermeisters und einer Hausfrau geboren. Sie wächst sehr behütet auf. Schon früh erkennt sie tief in ihrem Inneren das Wesen der Schauspielerin, doch der Vernunft folgend, macht sie eine Ausbildung als Kindergärtnerin. Sie beendet diese, bevor sie an der Schauspielschule Volkstheater in Wien beginnt. Bereits während des Studiums wird sie ans Schauspielhaus Kiel engagiert. Nach dem Abschluss folgen Engagements am Theater in der Josefstadt in Wien, am Ensembletheater und am Wiener Volkstheater. Sehr früh in ihrer Laufbahn begegnet sie der Autorin, Regisseurin und Schauspielerin Michaela Scheday, die die Spielkraft und den furchtlosen Charakter der Hingabe von Ursula Strauss erkennt und fördert. Von der Mentorin lernt sie präzise, den Zuschauern, den eigenen Raum zu lassen, ohne dabei die Haltung als Figur zu verlieren. Gleichzeitig entwickelt sie ihre besondere Fähigkeit, sich den Moment zu eigen zu machen, dabei auf dessen Kern zu stoßen und sich auf die Klarheit des Inneren zu berufen.
Über mehrere Jahre entwickelt Ursula Strauss ihre darstellerischen Fähigkeiten auf verschiedenen Bühnen in Deutschland und Österreich, bis die Regisseurin Barbara Albert und der Regisseur Götz Spielmann ihr besonderes Talent, sich Geschichten bedingungslos hingeben zu können, für ihre Filme entdecken. Die Schauspielerin weiß um das Menschliche, die Verletzbarkeit und das Zerbrechliche eines Wesens. Mit tiefer Empathie begreift sie es und nimmt diese Energie in ihr Spiel, das sie als ein Teil unserer Erzähl- und Übermittlungskultur versteht. Die Schauspielerin fasst sich als Geschichtenerzählerin auf, als Übermittlerin unserer Humanität. Immer ist sie bestrebt, den Gefühlen und Motiven ihrer Figuren eine Wahrhaftigkeit zu geben, was ihr immer gelingt. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt über diese besondere Fähigkeit: 'Großen Anteil an der Glaubwürdigkeit der Geschichten hat nicht zuletzt Ursula Strauss.'
Ursula Strauss verfeinert genreübergreifend und nachhaltig ihr Spiel, das vielfach ausgezeichnet und gewürdigt wurde. Dafür sucht sie die Zusammenarbeit mit Regisseuren, die die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen immer wieder erweitern, darunter Barbara Albert, David Schalko, Elisabeth Scharang, Götz Spielmann, Lisa Bierwirth, Lars Becker, Nikolaus Leytner, Nils Willbrandt, Robert Dornhelm, Stefan Krohmer und Wolfgang Murnberger. Stets ist die Schauspielerin daran interessiert, Menschen zu zeigen, die in den Umgrenzungen ihres Lebens ihr eigenes Sein deutlich und eindringlich erfahren. Ihre besondere Fähigkeit, sich hingeben zu können, um den Geschichten zu dienen, macht sie zu einer der gefragtesten Darstellerinnen im deutschsprachigen Raum, die Frauen in Lebenssituationen aufrichtig und erwachsen zum Leben bringen kann.
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