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Ulrike C. Tscharre /

Film

Ulrike C. Tscharres Figuren im Film stellen Konventionen in Frage. Sie gehen so weit und setzen mit den stets nachvollziehbaren Konsequenzen ihrer Handlungen diese Grenzen außer Kraft. Immer gelingt ihr - sei es mit ihrer eigenen physischen Präsenz, als auch ihrem subtilen, reduzierten Spiel - die Auflehnung gegen das Bestehende, um es mit neuen Bedeutungen zu versehen. Dabei sucht die Schauspielerin in ihren Darstellungen die Wahrhaftigkeit des Menschseins. Immer davon angetrieben, ihren Figuren glaubhaft Leben zu geben, ohne sie und ihre Geheimnisse zu verraten.

Sei es als couragierte Frau, die aus den Konventionen und Erwartungen ausbricht und der Liebe zu einem wesentlich älteren Mann folgt, als erwachsene, engagierte Tochter, deren Mutter ihr aus dem Nichts die Elternschaft kündigt, als Chefin einer Escort-Agentur, die konsequent ihren Weg geht, als ehemaliger Kinder-Star, der sich noch als Erwachsener uneingeladen auf Castings mogelt, als Mutter, die unablässig darum kämpft, ihren radikalisierten Sohn nicht zu verlieren oder als Ermittlerin, die nicht loslassen kann, um ihre Schuld zu sühnen und einen Verbrecher bis in den letzten Winkel eines fremden Landes verfolgt. Immer findet sie mit einem tiefen Verständnis für die Eigenarten der Charaktere, als auch der gesellschaftlichen Bedingungen, die sie umgeben, ihren eigenen Zugang, um die äußeren Zusammenhänge der Figuren, als auch das Menschliche dieser herauszuarbeiten, um ihnen Lebensnähe und Glaubwürdigkeit zu verleihen.

Ihre nuancierten und feinen Darstellungen innerhalb einer großen Bandbreite machen sie zu einer gefragten Schauspielerin für Film und Fernsehen. So spielte Ulrike C. Tscharre unter der Regie von Emily Atef, Florian Henckel von Donnersmarck, Isabel Kleefeld, Matthias Tiefenbacher, Max Färberböck, Rainer Kaufmann, Sebastian Ko, Stefan Krohmer, Stephan Lacant und Viviane Andereggen sowie in vielen großen, anspruchsvollen Produktionen wie 'Ein Kommissar kehrt zurück', 'Getrieben', 'Im Angesicht des Verbrechens', 'Letzter Moment', 'Lösegeld', 'Macht Euch keine Sorgen', 'Mord in Eberswalde', 'Rufmord', 'Schöne Frauen', 'Wir Monster' oder ihre herausragende Reihe 'Zielfahnder'. Mit Regiegrößen, die den deutschsprachigen Film der Gegenwart wesentlich gestalten, wie Dominik Graf, Matti Geschonneck, Sathyan Ramesh und Stephan Wagner verbindet sie eine über Jahre anhaltende, mehrfach ausgezeichnete Zusammenarbeit.