Dorka Gryllus / 16

Dorka Gryllus wird in Budapest in eine Künstlerfamilie geboren. Ihr Vater ist ein berühmter Musiker, ihre Mutter eine bekannte Theaterregisseurin. Sie warnt ihre Tochter früh vor der anspruchsvollen Arbeit einer Schauspielerin. Dem Rat folgend schreibt sich Dorka Gryllus zuerst an der Fakultät für Evangelische Theologie an der Evangélikus Hittudományi Egyetem Universität in Budapest ein. Als sie aber mit 22 Jahren einen Freund zu Dreharbeiten des Regisseurs Bela Tarr begleitet, bekommt sie eine Initialzündung und bewirbt sich unmittelbar danach an der Színház és Filmmüvészeti Egyetem Universität für Theater und Film in Budapest – und wird aufgenommen. Gleich im ersten Jahr wird sie von ihrem Lehrer und Mentor, dem Regisseur Tamás Asher, entdeckt und gefördert. Er engagiert sie direkt nach dem Studium ins Ensemble des renommierten Csiky Gergely Theaters in Kaposvár. Während der Ausbildung, aber auch weit nach dem Abschluss am Theater folgt, sie bei ihren Rollenvorbereitungen der Genauigkeit ihres Lehrers. Seine detaillierten Charakterstudien und Figurenrecherchen hat sie sich zu eigen gemacht.

Immer wieder ergründet Dorka Gryllus präzise die Hintergründe und Motive der Menschen, die sie darstellt. Daraus entwickelt sie die energiegeladene Natürlichkeit ihrer Arbeit, mit der sie mühelos zwischen den Genres wechselt. Das renommierte ungarische Onlineportal Origo schreibt über ihr Spiel: 'Dorka Gryllus beweist immer wieder, dass sie einen ganzen Film auf ihren Schultern tragen kann. Sie spielt lässig, ist erfüllt von einer Energie mit einer natürlichen Durchsetzungskraft. Auch die abscheulichen, nicht sympathischen Seiten ihrer Figuren zeigt sie überzeugend, jedoch ohne dabei deren Menschlichkeit zu verraten.' Mit ihrem zutiefst menschlichen Anspruch und ihren vielgestaltigen Fähigkeiten ist sie mittlerweile eine der grenzüberschreitenden Protagonistinnen des europäischen Films und Theaters.

Dorka Gryllus arbeitet in Deutschland, Großbritannien, Österreich, Ungarn, aber auch in den USA in vielen anspruchsvollen Film- und Theaterproduktionen. Die darstellerische Bandbreite in ihrer prägnanten Rollenauswahl machen sie zu einer gefragten Schauspielerin. Immer wieder sucht sie dabei die künstlerische Auseinandersetzung mit Regisseuren, die den europäischen Film und das Theater der Gegenwart gestalten wie Attila Szász, Catalina Molina, Damir Lukacevic, Fatih Akin, János Szász, Jay Scheib, Robert Pejo, Sam Gabarski, Stephan Komandarev, Sven Taddicken, Torsten C. Fischer, Viktor Bodo und Wolfgang Murnberger.