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Caroline Peters /

Caroline Peters / 13

Caroline Peters ist als Tochter einer Slawistin und eines Psychiaters in Mainz geboren und in Köln aufgewachsen. Die Eltern erziehen sie und ihre Geschwister freigeistig und ermöglichen ihr von Anbeginn einen unbefangenen Zugang zur Kultur. Sehr früh beginnt die Schauspielerin die vermittelten Inhalte mit ihrer Schwester aufzuführen. Die Eltern fördern die Entwicklung mit begleitender Literatur und ihrem ersten Theater Abonnement, das sie mit 13 Jahren zum Geburtstag bekommt. Kurz darauf fängt sie an, am Schultheater zu spielen.

Mit den ersten Erfahrungen auf der Bühne wird sich Caroline Peters darüber bewusst, in welchem Umfang sie einen Platz in Geschichten einnehmen, und Figuren zum Leben bringen kann. Sie entschließt sich, an der Hochschule für Musik und Theater des Saarlandes in Saarbrücken zu studieren. Das intellektuelle Umfeld der Familie und der Einfluss ihres Schauspiellehrers Detlef Jacobsen prägen sie in ihrem Werdegang. Der Mentor ermutigt sie von Anfang an, sich als Mitgestalterin des kreativen Prozesses zu verstehen. Den Anspruch ihrer Erziehung hat sie soweit verinnerlicht, dass sie mit einem eigenen reflektiven Verlangen an die Rollen heran tritt und ihre Figuren innerhalb eines literarischen, sowie eines gegenwärtigen Zusammenhanges zum Leben bringt.

Die Regisseurin Andrea Breth erkennt sehr früh das intelligente und präsente Spiel der Schauspielerin und engagiert sie an die Berliner Schaubühne. Doch erst in den Zusammenarbeiten mit René Pollesch findet sie eine Entsprechung ihres Anspruches. Sie folgt ihm ans Schauspielhaus Hamburg. Dort erlebt sie die Möglichkeiten für eine Schauspielerin, sich frei zwischen dem klassischen Repertoiretheater und dem performativen Ansatz der Giessener Schule zu bewegen. In der Zusammenarbeit mit dem Regisseur entsteht ein Diskurs-Theater, das Caroline Peters mit ihren ausdrucksstarken Darstellungen zu prägen weiß. Die Stücke wie 'Cappuccetto Rosso', 'Die Prater-Trilogie' und 'www-slums 1 - 7' wurden mehrfach ausgezeichnet unter anderem mit der Einladung zum Theatertreffen in Berlin und dem Mühlheimer Dramatikerpreis, den René Pollesch mit den Darstellern teilt.

Das Publikum und Feuilleton feiern ihre eigenartigen Darstellungen. Der Stern schreibt: 'Ein Blick sagt mehr als tausend Worte, heißt es. Ein Blick Caroline Peters erzählt auch die ganze Geschichte dahinter, dazu noch die gesamte Gefühlswelt einer Figur - die Tragik, die Komik. Und nicht nur ihr Blick. Selten hat man eine Schauspielerin getroffen, deren Begeisterung allein aus den Schwingungen ihrer Stimme abzulesen ist. - Burgtheater, No-Budget-Film, Krimiserie: Caroline Peters glänzt auf jeder Bühne.'

Die Schauspielerin hat ihr unmittelbares und genaues Spiel weiter verfeinert, mit dem sie sich mühelos zwischen Komödie und Tragödie bewegt. Sie schafft mitreißende Figuren, die die Dynamik der Geschichten im Wesentlichen prägen. Dabei erzeugt sie eine besondere Leichtigkeit, die sie mit Melancholie und emotionalen Ausbrüchen gezielt zu durchsetzen weiß. Immer versucht sie die Glaubwürdigkeit ihrer Darstellungen genau in der Ambivalenz dieser Spannungen zu finden. Gerade in den Widersprüchen gibt sie ihren Figuren eine Wahrhaftigkeit, welches ihr direktes, einzigartiges Spiel ermöglicht. Caroline Peters sucht die Auflösung der etablierten und formalen Begrenzungen in ihrer Arbeit. Bis in die Gegenwart arbeitet sie dafür wiederholt mit Regisseuren zusammen, die konventionelle Grenzen überschreiten und so den Film und das Theater der Gegenwart prägen.

Die Rockband TempEau widmete Caroline Peters auf ihrem Album 'Kein Weg zurück' das nach ihr benannte Lied. Die Schauspielerin ist im Hintergrund mit einem Monolog aus 'www-slums 8/9/10' von René Pollesch zu hören.